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Warum reden wir eigentlich immer über Losgelassenheit?

Was bedeutet Losgelassenheit wirklich und warum ist sie so wichtig?

Losgelassenheit

Losgelassenheit kann man ganz einfach beschreiben: Losgelassenheit ist ein Zustand der inneren Zufriedenheit, des absoluten Wohlbefindens eines Pferdes unter seinem Reiter und gleichzeitig ein Hinweis darauf, dass das Pferd gesund ist! Sie wird nur dann vollends erreicht, wenn alle Faktoren zusammenpassen: Fütterung und Haltung, das passende Equipment und das richtige Reiten. Nur dann kann sich ein Pferd wirklich loslassen – innerlich wie äußerlich. Zeigen kann es das mit zufriedenem Abschnauben, mit freudigem Mitarbeiten, mit Spaß an der eigenen Bewegung, mit Zuneigung und Vertrauen!
Am Pferd erkennt man sie auch am schwingenden Rücken, an der unverspannt arbeitenden Muskulatur, am zufriedenen Kauen mit geschlossenem Maul, an der Fähigkeit auf kleinste Hilfen zu reagieren und Lektionen ohne Druck und Zwang auszuführen. Losgelassenheit reduziert sich nicht nur auf das Reiten, sondern gilt auch für den Umgang. Losgelassene Pferde sind im Umgang mit uns Menschen vorsichtig, bedacht, wollen es richtig machen und suchen unsere Nähe und unseren Schutz!

 

Was behindert Losgelassenheit?

Jeder fehlerhafte Muskelbildung, jede dauerhafte Verspannungen, erste Rückenprobleme, Sehnenschäden oder auch der Befund Kissing Spine sind für das Bewegungstier Pferd, seine Bewegungsfähigkeit und seine Freude am Leben eine Katastrophe. Sie machen das Pferd nicht nur krank, sondern bedeuten Schmerzen, Angst, Unsicherheit und Vertrauensverlust gegenüber seiner Bezugsperson.

 

Wann muss Losgelassenheit erreicht werden?

Losgelassenheit steht am Anfang eines täglichen Reitens und sie ist das Ergebnis eines richtigen Reitens zum Ende einer Stunde, eines Trainings und einer richtigen Ausbildung und doch ist sie in der Skala der Ausbildung nur ein Punkt?
Sie ist aber vielmehr! Sie ist allumfassend!

Als die Skala der Ausbildung in den 1950ern entstand, wurde sie aus der H.Dv.12/1937 von den großen alten Meistern der Reitkunst hergeleitet. Für diese großen Könner war es eine Selbstverständlichkeit, dass Losgelassenheit erreicht werden musste, denn sonst wäre es nicht möglich gewesen, diese zur damaligen Zeit doch sehr vom Gebäude benachteiligten Pferde überhaupt zu einem bedienbaren  Reitpferd zu machen. Die Schulter nicht selten steil, der Rücken sehr kurz oder extrem lang, das Hinterbein sehr gerade. Alles keine guten Voraussetzungen.
Da haben wir es heute leicht – oder vielleicht eher schwerer? Die guten Zuchtergebnisse, der tolle Charakter, traumhafte Bewegungen und die Rittigkeit täuschen über vieles hinweg. Wenn das Pferd dann „brav den Kopf hinhält“, glaubt manch einer, damit sei die Kunst des Reitens erreicht…..

Dieses nicht mehr „Reiten-müssen“ wie das früher zwangsläufig der Fall war, macht uns manches mal auch nachlässig. Nachlässig gegenüber ersten Anzeichen und Signalen: Dabei ist der heute schon fast übliche unruhige Schweif ein deutliches Signal, dass sich die Katastrophe schon im Anmarsch befindet und das Pferd eben NICHT losgelassen. Der Schweif ist die Verlängerung des Rückens und wenn dieser nachhaltig schlägt, statt entspannt zu pendeln, dann ist das Pferd verspannt – und das nicht wenig!
Dauerhafte Verspannung ist dann ein erster Schritt in Richtung Krankheit.

Es hat viele Jahre gedauert, bis ich das erfühlen und somit erjagen konnte, um es im O-Ton mit Goethe zu beschreiben.

Dieses Verstehen können der Zusammenhänge ist auch ein Grund, warum es heute los-gelassen gibt. Wir wollen mit unserem Projekt richtige Wege in der Reiterei nachvollziehbar und fühlbar vermitteln und damit lebbar machen…..

 

Klassische Reitkunst – was soll das sein?

Pferdeausbildung heute…

Der Reitsport ist heute nahezu unüberschaubar geworden.
Wenn man sich die vielen Auffassungen und Methoden betrachtet, die nahezu perfekt aufgebauten Darstellungen der vielen selbsternannten Fachleute und Spezialisten mit allen ihren Vorgehensweisen, dann ist es fast unmöglich, den richtigen Weg einzuschlagen – bei dem das Pferd gesund bleiben kann.

Wenn es zu gesundheitlichen Problemen kommt und man erkennt, dass man mit der bisher vertretenen Vorgehensweise nicht mehr weiterkommt, sucht man Hilfe und landet in einem Wirr-Warr von Meinungen, Methoden und teils mehr als kreativen Ideen. Nach eingehender Analyse, dem Kampf durch Chats und Foren ist man meist mehr als ernüchtert: Die Verwirrung und Unsicherheit sind grösser geworden als je zuvor und so wendet man sich schon fast verzweifelt an den, der seine Ideen mit den tiergerechtesten Worten verpackt und hofft inständig, dass der jetzt eingeschlagene Weg bitte bitte der richtige sein mag….

Die Klassische Reitkunst

Was ist eigentlich klassische Reitkunst? Vor allem, wieso klassisch? Fällt unter klassisch ein Francois Baucher, die Legerete, akademische Reitkunst, die Skala der Ausbildung oder die überlieferten Grundsätze der Ausbildung niedergeschrieben in der H.Dv.12/1937?

Geht klassisch in Richtung eines Baucher oder der neuen Interpretation der Legerete, dann ist dieser Weg genauso gescheitert wie zu Zeiten eines Baucher, da weder erste noch die zweite Manier auch nur im Ansatz pferdegerecht waren. Die heutigen Ableger dieser Auffassung und das damit verbundene Reiten und Ausbilden ohne Schub aus der Hinterhand, ohne korrekte Anlehnung, ohne Zügel aus der Hand kauen lassen etc. enden fast immer in einem Pferd, das neben den ständig zunehmenden Rückenproblemen, einer schlecht entwickelten Muskulatur auch noch jede Freude an der eigenen Bewegung verloren hat.

Klassisch heute = frühe Versammlung?

Wenn klassische Reitkunst gleichgesetzt wird mit früher Versammlung, dann ist auch das der falsche Weg, denn dann arbeiten Muskeln irgendwann in Dauerverspannung und das führt bekanntlich zu massiven gesundheitlichen Problemen. Mit dem jungen Pferd frühzeitig mit Versammlung, Seitengängen und „setzender“ Arbeit zu beginnen bedeutet immer eine Fehlbelastung und Überlastung von Gelenken, Bändern und Sehnen, denn dem Pferd fehlt die notwendige Elastizität und die Kraft, die sich bekanntermassen erst über Jahre langsam schaffen lässt.

Klassisch = Seitengänge, Seitengänge, Seitengänge?

Seitengänge sind gut und wichtig, aber sie gehören nicht in die Ausbildung der Remonte. Da führen sie nämlich nur zum Ausweichen und zu Überforderung. Vor allem auch MENTAL! Rippengeschmeidigkeit kann man genauso gut über grosse gebogene Linien, Achten, häufige Handwechsel und Schlangenlinien verbessern. Das ist dann auch pferdegerecht und entspricht dem Ausbildungsstand der jungen Remonte: BASICS schaffen…

Klassisch = ein schleppendes Tempo ohne Schub aus der Hinterhand?

Schaut man sich die Pferde an, die heute nach der Methode der „klassischen Reitkunst“ geritten werden, hat das mit den überlieferten Grundsätzen der Ausbildung nichts zu tun. Diese sind in der H.Dv.12/1937 niedergeschrieben und sind in meinen Augen die wirkliche klassische Reitkunst.
Aufgebaut auf den Grundlagen der funktionellen Anatomie findet hier Schwungentwicklung auf dem richtigen Weg statt. Aus den Verstärkungen oder wie man es früher nannte aus den „freien Gängen“. „Fleissiges Vorwärtsreiten bei angenommenem Gebiss und hergegebenem Rücken bei an die Senkrechte vorgelassener Nase“ – so Herr Stecken – ermöglichen es, dass alle Muskeln richtig arbeiten, ausreichend mit Sauerstoff und damit mit Nährstoffen versorgt werden. Schleppende Gänge mit durch den Sand gezogenen Hinterbeinen machen irgendwann jedes Pferd krank.

 

Mit könnte die Aufzählungen noch über viele Seiten weiterführen und auch die in diesem Bereich vielfach gepriesene Piaffe im Detail betrachten. Auch da käme man dann zu er Erkenntnis, dass das Leben eines Pferdes a) nicht an der Piaffe hängt und b) die wenigsten diese heute wirklich noch richtig reiten können, aber gerne viel darüber reden.

Vielleicht sollten wir heute mit weniger Superlativen und wohlklingenden Worten arbeiten und uns nicht mit neuen Methoden und Auffassungen schmücken. Diese braucht der Reitsport nicht und das Pferd braucht sie noch viel weniger. Warum halten wir es nicht wie Horst NiemacK? Der würde nämlich jetzt sagen: „Es gibt in der Reiterei nichts Neues zu erfinden, nur Bewährtes zu bewahren“.

Dehnungshaltung … das Wort an sich heute schon ein Missverständnis!

Vor einigen Jahren noch habe ich gedacht, dass man Begriffe, die seit Jahrhunderten definiert sind eigentlich nicht falsch verstehen kann. Das ist ein Irrtum.

Vor einigen Tagen erklärte mir eine Trainerin, dass Dehnungshaltung und vorwärts-abwärts sowie Zügel aus der Hand kauen lassen, dass Reiten mit hingegebenem Zügel alles ein dasselbe ist und man das nicht machen soll beim weiter gerittenen Pferd, da es dabei grundsätzlich und immer auf die Vorhand kommt und man dadurch automatisch Verschleisserscheinungen in den Vorderbeinen produzieren würde. Beim weiteren gerittenen Pferd also nur noch Aufrichtung und Versammlung. Das allerdings für den Reiter aufgrund des logischerweise kurzen Zügels sehr anstengend.

Heute sage ich zu soabenteuerlichen Ideen wenn überhaupt nur: „Ah, sehr interessant!“
Das Gegenüber ist dann zufrieden, wächst vor sich hin und ich habe meine Ruhe. Genauer betrachtet ist eine solche Aussage allerdings Käse oder wie es Herr Stecken nennen würde: „reiterlicher Unsinn!“
Schauen wir uns das einfach einmal nacheinander an….

Vorwärts-abwärts und Dehnungshaltung ist nicht dasselbe!

Herr Stecken hat mir zu seinen Lebzeiten immer einem Satz eingebläut, der bis heute in meinem Kopf eingemeißelt ist: „Ein Vorlassen des Halses und damit die Dehnung des Halses muss immer zugelassen werden.“
Also: Das Pferd nutzt seinen Hals als Balancierstange und somit muss es eine gewissen Halsfreiheit haben, will es sich denn ausbalancieren uns sich nicht auf die Hand des Reiters stützen und damit logischerweise wieder auf die Vorhand kommen.
Die Dehnung des Halses bei angenommenem Gebiss ist auch wiederum wichtig, damit sich das Pferd tragen kann, mit dem Hinterbein aktiv abfassend in Richtung unter den Schwerpunkt treten kann und somit bei hergebenem Rücken von Hinten nach Vorne und von Vorne nach Hinten durch den Körper schwingen kann.
Alles das geht mit einem zu engen Hals und kurzen Zügel nicht, denn der Rücken ist verspannt und fest und das Pferd kann nicht ausreichend weit in Richtung unter den Schwerpunkt treten und entsprechend gebeugten Hinterhandgelenken Last aufnehmen, da das komplett durch die fehlerhafte Einwirkung des Reiters behindert wird.
Mit der eben erwähnten Lastaufnahme kommen wir auch schon bei der Versammlung an. Damit das Pferd korrekt versammelt werden kann, muss die Nase bei ausreichend langem Zügel an die Senkrechte. Also auch hier braucht es eine gewisse Dehnungshaltung.

Versammlung hat also nichts mit Kraftaufwand, kurzem Zügel und Druck zu tun, sondern damit, dass das Pferd – da es nicht in seinem natürlichen Bewegungsablauf behindert wird – spielerisch und mit kleinsten Hilfen reagierend (beim gut gerittenen Pferd nämlich allein über das Aufrichten des eigenen Oberkörpers, ein/zwei halbe Paraden und über das Anspannen der Beckenbodenmuskeln. Dabei kann man dann sogar überstreichen…) Last aufnehmen kann.

ERGO: Dehnung also auch bei der Versammlung

 

Vorwärts-abwärts und Zügel aus der Hand kauen lassen ist nicht dasselbe!

Wenn ich so gedanklich durch die alte Literatur gehe, waren das Reiten am langen Zügel, das Reiten mit hingegebenem Zügel, die Gebrauchshaltung und das Zügel aus der Hand kauen lassen als Lektion oder Übung genau definiert. Vorwärts-abwärts allerdings ist eigentlich ein Wischt-Waschi, wenn Pferde irgendwie den Kopf runter nehmen und sich die Nase irgendwo in Höhe des Buggelenkes oder darunter befindet. Ob sie dabei an der Senkrechten ist oder nicht hat in den letzten Jahren an Bedeutung verloren.
Eine namhafte Tierärztin sagte einmal zu mir: „Wenn der Kopf unten ist, gehen sie über den Rücken.“
Auch zu einem solchen Käse sage ich heute nichts mehr, denn es Menschen gibt, die es aus Prinzip besser wissen und dabei lässt man es dann am besten bewenden.

Korrektes Zügel aus der Hand kauen lassen
Demonstration von irgendwie “ Vorwärts-abwärts“ mit viel Hand
Demonstration!! Das ist keine Dehnungshaltung
Ausreichendes Vorlassen des Halses im starken Galopp
Korrekte Gebrauchshaltung von Andrew Hoy in Luhmühlen 2014 (übrigens der Einzige ….)
Korrekte relative Aufrichtung im Galopp bei ausreichend langem Zügel
Falsche Aufrichtung bei viel zu kurzem Zügel und zu engem Hals
Der Rücken ist weggedrückt und das Hinterbein stemmt hinten heraus

Die Ausbildung des Pferdes

„Aus falsch mach richtig – Teil 2“

Der Reitsportmarkt ist heute schon fast unüberschaubar vielfältig. Die verschiedenen Methoden werden perfekt vermarktet, die dazu gehörigen Reitauffassungen scheinen alle phantastisch und die Vertreter derselben so davon überzeugt, dass man diese einfach alle anwenden MUSS… – so scheint es zumindest.

Man findet jedoch immer mehr schon junge Pferde mit teils massiven gesundheitlichen Problemen. Schädigungen des Bewegungsapparates von ersten Rückenproblemen bis hin zum Kissing Spine-Syndrom über Arthrosen an Hals und an den Beinen bis hin zu Fesselträger- und Sehnenschäden.

Wie kann das sein, wenn doch alle Methoden so gesunderhaltend und genial sind?

Hat man einmal den falschen Weg eingeschlagen, ist es nicht einfach, sich zum richtigen und pferdegerechten zurückzufinden, zumal man nur noch von Spezialisten umgeben ist, die immer genau wissen, was man für sein Pferd zu tun hat…. So wird die ganze Angelegenheit ausgesprochen mühsam….

 

Was es zu erreichen gilt

Erreichen muss man, dass sich das Pferd loslässt, der Rücken zum Schwingen kommt, das Pferd das Gebiss annimmt, sich davon abstösst und mit geschlossenem Maul kaut. Es sollte beim Reiten und Longieren immer wieder zufrieden abschnauben und der Schweif entspannt pendelt, statt nachhaltig zu schlagen.

Mit diesen wenigen genannten Punkten reduziert sich die Zahl der richtigen Auffassungen und Methoden gewaltig.

Kriterien für die richtige Ausbildung

Eine gefühlvolle und konstante Anlehnung erreiten

Das Pferd muss (wieder) lernen, das Gebiss anzunehmen. Das bedeutet, die Bewegung muss aus der Hinterhand über den schwingenden Rücken in das Pferdemaul gehen und von dort wieder zurück.

Wie man es erreicht:
Das Hinterbein muss aktiv abfussen,  das Pferd also aus der Hinterhand schieben und nicht aus der Vorhand ziehen. Paul Stecken würde in einer solchen Situation sagen: „Man sollte das Pferd so lange fleissig vorwärts reiten bis es mit dem Hinterbein wieder durchtritt“. Das heisst: Tritte und Sprünge verlängern. Zulegen und einfangen im Wechsel, die ein oder andere Diagonale Mittetrab. So kommt man zuerst einmal wieder zu einem aktiver abfussenden Hinterbein.

 

Die Rippengeschmeidigkeit verbessern

Grosse gebogenen Linie, Schlangenlinien durch die ganze Bahn, häufige Handwechsel, die grosse und die kleine Acht. Um die Rippenbiegung zu verbessern muss man also nicht einmal pausenlos Schulterherein, Travers, Renvers und Traversalen reiten. Diese – da versammelnde Lektionen – kommen erst später. Ein Pferd, dass noch keine korrekte kleine Acht gehen kann und in der Volte noch ausweicht, hat nicht die Grundlage für korrekt gerittene Seitengänge.

 

Zügel aus der Hand kauen lassen

Bei einem gut gerittenen Zügel aus der Hand kauen lassen, wölbt sich der Rücken auf und das Pferd kann mit dem Hinterbein weiter unter den Schwerpunkt treten. So wird der Rücken als Bewegungszentrum locker und kommt zum Schwingen. Das Hinterbein fusst fleissig ab, das Pferd nimmt das Gebiss an und lässt sich los.

 

Richtig Schritt reiten

Mittelschritt am langen Zügel bis hin zu Schritt reiten mit hingegebenem Zügel mit Genickkontrolle verbessern die Qualität des Schrittes und sorgen dafür, dass das Pferd auch Schritt wieder aus der Hinterhand schiebt statt aus der Vorhand zu ziehen. Auf diesem Weg erreicht man einen fleissigen und geregelten Schritt.

 

Richtig Longieren

Gerade bei diesem Thema gehen die Vertreter der unterschiedlichen Auffassungen regelmässig auf die Barrikaden, wenn man erklärt, dass zu einem guten Longieren nun einmal das Gebiss und der Dreiecks – oder Laufferzügel gehören. Nicht selten wird man dann als engstirnig und antiquiert verdammt.

Da aber das Pferd wie beim Reiten eine korrekte Anlehnung braucht, damit alle Muskeln unverspannt arbeiten und es das Gebiss annehmen und sich davon abstossen kann, braucht es das auch beim Longieren. Ein fleissiges Vorwärts-Longieren bei dem das Hinterbein durchtritt und der Rücken zum Schwingen ist somit unverzichtbar.

 

Der korrekte Sitz

Unabhängig von der Hand und unverspannt im Pferd zu sitzen, richtig zusammenwirkende Hilfen und ein Gefühl zu entwickeln, wann man was in welcher Dosierung tun kann und muss, sind ein Muss, wenn das Pferd gesund bleiben soll. Dabei helfen permanente Sitzkorrekt, Sitzübungen an der Longe und ein durch Gymnastik elastischer Reiter.

 

Der richtige Ausbilder und der passende Reitlehrer

Auch das ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden! Ein Ausbilder, der den Sitz kontrolliert und mögliche Fehler korrigiert, der Sinn und Zweck einer Lektion anhand der funktionellen Anatomie erklären und vermitteln kann – ist ein guter Ausbilder. Er sollte beschreiben können, wie sich die richtig gerittene Lektion und Übung anfühlt und immer wieder auf die halben Paraden hinweisen.

 

Physiotherapie und Osteopathie

Bewegungseinschränkungen stellen sich oft schneller ein, als man denkt. Diese müssen nicht aufgrund eines Sturzes auf der Weide, durch Wegrutschen oder auch durch Festlegen in der Box entstehen. Jedes Pferd, was eine fehlerhafte Muskelbildung aufweist, hat sich über einen längeren Zeit verspannt. Verspannungen bringen kompensatorische Bewegungsabläufe, Fehlbelastungen und im Laufe der Zeit Bewegungseinschrnkungen und/oder Blockaden mit sich. Somit ist es wichtig, die Artbeit durch Osteotherapeut und Physiotherapeut unterstützen zu lassen.

 

Massage und Dehnungsübungen

Mit einer guten Massage und den darauf abgestimmten Dehnungsübungen kann man verspannte Muskeln lockern. Ein unverspannt arbeitender Muskel ist mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und kann sich entwickeln.

Infos zum eBook:

 

Das passende Equipment

Der Sattel muss passen und sollte vom Aufbau (Sattelkissen, Sattelbaum und Sitzfläche) zu Pferd und Reiter passen wie unser los-gelassen-sattel. Je flacher und breiter die Sitzfläche und je weniger Kniepauschen, um so unverspannter sitzt der Reiter. Gebiss und Zaum müssen richtig liegen und richtig sitzen. Das vermeidet Verspannungen am Kopf.

 

Wenn man diesen steinigen Weg gehen will und die richtige Unterstützung findet, dann hat man eine Chance aus dem einer ferhlerhaften Entwicklung des Pferdes mit wieder ein unverspanntes und losgelassenes Pferd zu machen, dass Freude an seiner Bewegung unter dem Sattel und der Arbeit mit seinem Reiter hat.