Tag:Galopp
Ein Pferd zu besitzen, das von Natur aus mit einem guten Galopp ausgestattet ist, ist natürlich das einfachste. Da muss man nur noch versuchen, diesen während der Ausbildung zu erhalten. Galopp kann man mit den richtigen Übungen und Lektionen jedoch auch verbessern … Durch reiterliche Fehler allerdings leider auch verschlechtern.
Zu viel zu früh versammelt…
Spätestens, wenn es an die Versammlung geht, leidet bei vielen Pferden die Qualität des Galopps. Es wird versammelt, versammelt und nochmals versammelt. Bis von dem einstmals gut durchgesprungenen Galopp nur noch ein laues „Hüpfen“ bleibt.
Das nicht zuletzt auch, da das Pferd durch dauernde Versammlung schneller ermüdet und ihm die Muskeln schmerzen. Über zu viel und falsch verstandene Versammlung stehen die Muskeln dauerhaft unter falscher Spannung (Verspannung), werden schlechter durchblutet und Stoffwechselprodukte werden nicht ausreichend ausgeschwemmt.
Nach jeder Versammlung sollte eine Verstärkung erfolgen! Das macht den Rücken locker, Spaß an der Bewegung und den Galopp so richtig ausdrucksstark!
Ein Muskel wächst durch Übung und zwar immer dann, wenn er gemäß seiner natürlichen Funktion beansprucht wird. Er wird gleichmäßig durchblutet und dadurch besser ernährt. Er wird mit der Zeit dicker, was man Arbeitswachstum nennt. Wird er hingegen über einen längeren Zeitraum einer falschen Belastung und damit verbunden falscher Spannung ausgesetzt, zu einer Tätigkeit veranlasst, die er auf Sicht nicht vollbringen kann, wird er nicht wachsen. Fehlerhafte Belastungen haben Ernährungsstörungen im Muskel zur Folge. Es kommt zu keinem weiteren Aufbau von Muskelsubstanz. Der Muskel nimmt trotz permanenten Reitens und Trainierens ab. Darüber hinaus verliert der Muskel an Elastizität, er verhärtet und ist verkrampft.
Pferde, die kontinuierlich einer solchen Muskelbelastung ausgesetzt sind und dazu gehört auch die fehlerhafte Arbeit im Galopp werden dünner, kantiger. Selbst eine gute Fütterung kann das nicht aufhalten.
Die Nase muss vor. Ein Pferd, vor allem ein 3-jähriges Pferd, auf diese Art zu reiten ist ein absolutes No-Go. Auch das Aussehen des rechten Pferdes (von hinten) spricht Bände. Eine komplett fehlerhafte Bemuskelung als Ergebnis falschen Reitens!
Was läuft falsch, wenn der Galopp immer schlechter wird?
Wie auch bei allen anderen Dingen in der Reiterei hat es meist mehrere Gründe, warum die Qualität der Grundgangarten leidet. Der Schritt nicht mehr geregelt ist, der Trab hölzern bis hin zur Zügellahmheit, der Galopp ohne klaren Dreitakt, die Sprünge flach ohne Durchsprung, teilweise bis hin zu Vierschlag.
Es hängt an mangelnder Losgelassenheit, an Verspannungen, an der fehlerhaften Anlehnung, am zu kurzen Zügel, an der nicht vorgelassenen Nase, an der mangelnden Dehnung des Halses, an dem Hinterbein, was nicht aktiv abfußt, an der mangelnden Elastizität des Pferdes insgesamt – fast immer herbeigeführt durch reiterliche Fehler!
Die Nase an der Senkrechten, zur Kontrolle immer wieder überstreichen und sein Pferd loben, unterstützen ehrliche Losgelassenheit und schaffen Freude an der Zusammenarbeit mit dem Reiter!
Gerade wenn es um Versammlung geht, machen Reiter elementare Fehler, die dann darin enden, dass die Pferde entweder ihre gesamte Bewegungsfreude verlieren oder hochgradig explosiv werden, durchgehen, bocken, widersetzlich sind. Viele Reiter versuchen das dann damit zu unterbinden, dass die Zügel noch eine Idee kürzer genommen werden, damit die Pferde nicht von der Fahne gehen und der Galopp noch weiter zurück genommen wird – von Hand. Charakterlich schwierige Pferde werden dadurch noch widersetzlicher, unsichere Pferde ängstlich, wieder andere galoppieren gar nicht mehr an. In allen Fällen geht nicht nur der gute Galopp verloren, sondern die Pferde werden mit Zeit krank!
Foto: Katja Stuppia
Die Nase ist ausreichend vorgelassen. Der Galopp ist gut durchgesprungen
Den Galopp und seinen korrekten Durchsprung muss man „fordern“ (im positiven Sinne). Man muss jeden Sprung so reiten, als wollte man in dem Moment angaloppieren. Alle zwei bis drei Sprüngen eine halbe Parade geben und darauf achten, dass das Hinterbein durch den treibenden inneren Schenkel aktiv unter den Schwerpunkt springt. Das erreicht man durch das richtige Zusammenwirken der Hilfen. Das gilt für die Versammlung genauso wie für den Arbeits-, Mittel- oder Starken Galopp.
Das Pferd ist verspannt. Unruhiger Schweif, Rücken weg gedrückt, Nase hinter der Senkrechten, Maul offen, Reiterhand wirkt rückwärts. Das Pferd steht unter Stress. Das rechte Hinterbein kann nicht nach vorne springen, das Pferd weicht deshalb mit der Kruppe nach oben aus.
Wie erreicht man, dass der Galopp wieder ausdrucksvoller – also besser – wird?
Nach jeder Versammlung muss eine Verstärkung erfolgen sowie nach jedem Zulegen ein Einfangen. Wie bei einem Blasebalg muss man sich das vorstellen.
Häufige Trab- Galopp-Übergänge unterstützen die Losgelassenheit und verbessern die Schwungentwicklung aus der Hinterhand.
Beim weiter gerittenen Pferd kann man die Anforderung in den Übergänge steigern, indem man Übergänge vom versammelten Trab in den versammelten Galopp oder angaloppieren aus dem Schritt reitet. Das macht den Galopp ausdrucksvoller, das Pferd lässt sich los und der Muskelaufbau wird unterstützt. Allerdings nur, wenn auch die Nase immer ausreichend vorgelassen wird, die Anlehnung konstant erhalten bleibt, der Zügel nicht durchhängt. Ein durchhängender Zügel ist in dem Zusammenhang immer ein Hinweis, dass das Pferd das Gebiss nicht annimmt, den Rücken nicht hergibt, das Hinterbein nicht ausreichend aktiv abfußt, die Hinterhand also nicht tätig ist und so der Schwung aus der Hinterhand nicht sichergestellt ist.
Im Gelände im leichten Sitz im frischen Galopp vorwärts reiten, dabei Zügel aus der Hand kauen lassen und/oder bergauf zu galoppieren, verbessern nicht nur die Qualität der Grundgangart, sie schaffen auch (wieder) Bewegungsfreude beim Pferd und das ist der erste Schritt zu einem guten Galopp.
Geht man nicht häufig ins Gelände oder ist noch ein wenig unsicher, sollte man ein routiniertes Begleitpferd mitnehmen. Wichtig ist, nicht aus der eigenen Unsicherheit heraus den Zügel immer kürzer fassen oder wenn das Pferd übermütig einmal „Gas geben“ will, es mit groben Hilfen oder gar Schlaufzügeln zurückführen zu wollen. Dadurch wird sich das Pferd umso mehr verspannen. Außerdem etabliert sich in seinem Gedächtnis, dass ein Ausritt Stress bedeutet und es wird dann für die Zukunft nicht einfacher.
Bei sehr gespannten Pferden kann es helfen, bergauf zu galoppieren und bis zu einer gewissen Steigung auch zulegen. Wenn das Pferd oben angekommen ist, ist die Luft im Allgemeinen raus J.
Wenn es dann noch zufrieden und entspannt abschnaubt, hat man alles richtig gemacht.
Genau wie Schritt und Trab helfen darüber hinaus natürlich alle Übungen und Lektionen, die die Geschmeidigkeit in der Rippenpartie, das Geraderichten und die Lastaufnahme der Hinterhand verbessern.
Die Arbeit an der Longe kann helfen, den Galopp zu verbessern, wenn das Pferd mit Dreieckszügeln oder Laufferzügeln so lang ausgebunden ist, dass sich in korrekter Dehnungshaltung in die Tiefe strecken kann.
Es ist die Vielseitigkeit in der Ausbildung und die Abwechslung, die man für sein Pferd sicherstellen sollte. Dann leidet auch kein Galopp, die Pferde haben Freude an der Bewegung und bleiben bis in hohes Alter gesund!
Wir freuen uns auf Eure Kommentare 🙂
So denkt unser Partner Pferd!
„Die Wertschätzung zwischen Reiter und Pferd muss auf Gegenseitigkeit beruhen; in diesem Sinne unterwerfen auch wir uns dem Pferd.“
Charles de Kunffy
„Ethik im Dressursport“
Die Psyche des Pferdes verstehen …
… Ist der Weg zu Harmonie und Vertrauen…
Denkprozesse, psychische Befindlichkeiten und daraus entstehende Handlungsweisen eines Pferdes zu verstehen, macht den Umgang und die Ausbildung eines Pferdes einfacher. Lässt man Gefühle und Bedürfnisse des Partners Pferd außer Acht oder berücksichtigt sie in der Ausbildung nicht in der notwendigen Weise, kann dies schnell zu unüberwindbaren Hindernisse, größeren Problemen und langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen. Auch der Aufbau der Muskulatur eines Pferdes ist bis zu einem bestimmten Grad von einer stressfreien Ausbildung abhängig.
Wenn man sich mit der Psyche des Pferdes, seinen Denk- sowie Handlungsprozessen etwas intensiver auseinandersetzt, kann man lernen, das Pferd, seine „Wünsche“ und Bedürfnisse, Ängste und „Sorgen“ besser zu verstehen und mit diesem Wissen eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Aus dem System Mensch – Pferd kann so eine richtige und gut funktionierende Partnerschaft geschaffen werden. Die Zuneigung seines Pferdes zu erlangen und Leistungen abzufragen, die oft nur möglich sind, wenn das Pferd Spaß, Freude und Vertrauen zu seinem Reiter/Besitzer hat.
Das Verständnis für die Psyche des Pferdes hilft beim Reiten und Ausbilden außerordentlich. Man kann auf einfache Weise Missverständnisse und Fehler vermeiden. Das bedeutet bei der täglichen Arbeit, dass sich Übungen und Lektionen vom Pferd leichter verinnerlichen lassen und dass beispielsweise das erste Einüben neuer Lektionen beim Pferd zu wenig oder keinem Stress führen. Im Gegenteil, das Pferd ist dann mit Elan und Freude bei der Sache! Motivation pur!
Keinen Stress zu haben heißt auf das Reiten bezogen auch, dass das Pferd bei passenden Rahmenbedingungen wie korrekt liegendem Sattel, passendem Zaumzeug und einem richtig und losgelassen auf dem Pferd sitzenden Reiter, der über eine korrekte und gefühlvolle Einwirkung und Hilfengebung verfügt, es schneller zu ehrlicher innere Losgelassenheit kommt, die dann wiederum die Basis für die äußere Losgelassenheit ist. Das Pferd macht beim Reiten und Ausbilden vertrauensvoll und motiviert mit, lässt sich los.
Über die richtige Arbeit und die ehrliche Losgelassenheit werden dann auch Muskeln an den richtigen Stellen korrekt aufgebaut. Die Muskeln spannen unverspannt an und ab. Das Pferd gibt den Rücken her. Der Rücken ist das Bewegungszentrum eines Pferdes. Er kann nur unverspannt arbeiten, wenn das Pferd zu innerer und äußerer Losgelassenheit kommt.
Vertrauen ist die Basis
„Die Ausbildung als Reitpferd sollte für das Pferd Sinn ergeben und motivierend sein, wobei auch mit Belohnung und Berücksichtigung der Instinkte und der Natur, aber vor allem auch der Beziehung und spezifischen Fähigkeiten des Pferdes gearbeitet wird. Ebenso darf der Gewöhnungsaspekt und der systematische Trainingsaufbau nicht vergessen werden sowie die genaue Kenntnis anatomischer, physiologischer Gegebenheiten, der Trainingslehre und der Biomechanik, also der Psychomotorik von Pferd und Mensch. Eine pferdegerechte Ausbildung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz.“
(Dr. Ulrike Thiel, „Die Psyche des Pferdes“).
Pferde denken anders als wir Menschen. Ihre Möglichkeiten zu denken, Zusammenhänge und Abhängigkeiten aufzubauen, sind auf die Lebensbedingungen eines Pferdes angepasst und haben sich über Jahrmillionen entwickelt. Von einem Pferd komplexe Gedankengänge zu erwarten, wie beispielsweise das Abwägen von Für und Wider und das Denken um Ecken, um sich selbst Vorteile zu verschaffen oder zu glauben, das Pferde Dinge tun, um uns Menschen zu schikanieren oder um uns „eins auszuwischen“, ist mehr als weit hergeholt. Das können Pferde nicht und sie können es auch nicht erlernen.
Pferde sind zu einer analogen Kommunikation und zu analogem Denken fähig und nicht mehr. Um ihr Leben zu meistern und um mit uns Menschen umzugehen, reichen diese Fähigkeiten allemal aus. Pferde sind in diesem Zusammenhang äußerst anpassungsfähig. Sie arrangieren sich mit dem Reiter auf ihrem Rücken. Sie stellen sich angsterregenden Umständen und furchterregenden und lauten Maschinen. Sie sind in der Lage bei richtigem und liebevollem Umgang eine innige Beziehung aufzubauen und sich auf das komplett anders funktionierende und anders denkende Lebewesen Mensch einzulassen. Sie sind dann sogar bereit – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – mit dem Menschen an Problemlösungen zu arbeiten. Dazu gehört unter anderem, dass sie sich darauf einlassen, den Reiter auf ihrem Rücken zu akzeptieren und mit ihm gemeinsam Freude an der Bewegung entwickeln und das obwohl der Reiter auf dem Rücken im ureigentlichen Sinne erst einmal das Raubtier ist (überliefert aus der Zeit als Steppentier, als das Pferd noch als wirkliches Fluchttier lebte), dass sich festkrallt, um das Pferd durch einen gezielten Biss ins Genick zu töten.
Pferde sind in der Lage, ihr ganzes Leben lang zu lernen und dabei auch ein gewisses Geschick zu entwickeln. Diese Fähigkeit kommt dem Menschen bei der Ausbildung des Pferdes sehr entgegen, denn es erlernt Übungen und Lektionen, Sprünge zu überwinden oder sich auf unkomplizierte Art und Weise auf neue Dinge einzulassen.
Diese Lernfähigkeiten können Pferde auch auf andere Dinge übertragen. Sie lernen mit dem geschickten Einsatz von Maul und oder Lippen die tollsten Dinge anzustellen. Das heißt, sie denken bis zu einem gewissen Grad auch komplex. Es gibt Meister im Boxentüren- und Weidezäune-Öffnen und Genies im Halfter ausziehen und unauffällig „Stiftengehen“. Diese Fähigkeiten erfordern die Intelligenz in einfachen Zusammenhängen zu denken und zu handeln. Nämlich: Wenn dieser Weidezaun offen ist, komme ich an das hohe Gras nebenan. So sind machen Pferde in der Lage mit endloser Geduld so lange mit Lippen und Maul an einem Zaun herumzubasteln, bis sich Tür oder Tor oder sogar die Litze öffnen lassen, ohne dass sich Pferde dabei verletzten oder gar einen Stromschlag einkassieren würde.
Um die Denkfähigkeiten eines Pferdes für den täglichen Umgang und in der Arbeit zu nutzen und um eine intensive Beziehung Mensch-Pferd aufzubauen, ist es wichtig zu lernen, Instinkte, Emotionen und Denken auseinanderzuhalten und bewusst mit den Dimensionen des Verhaltens des Pferdes umzugehen.
Das heißt für den Menschen unter anderem, dass er seine Anforderungen an das Lernen von beispielsweise Lektionen oder Übungen auf das Maß abstimmen und reduzieren muss, die das Pferd auch umsetzen kann, ohne dass die psychische Belastung zu hoch wird. Lernen beim Pferd geht wie beim Menschen. In kleinen Schritten vom Einfachen zum Schweren. Wer zu schnell und zu viel fordert, die Denkmöglichkeiten seines Pferdes überschätzt oder unberücksichtigt lässt, wer eigene Denkprozesse auf das Pferd überträgt und dann entsprechende Reaktionen und Verhaltensweisen erwartet und fordert, wird auf ganzer Linie scheitern.
Dieses Scheitern muss sich nicht unbedingt sofort in Widersetzlichkeiten wie Bocken, Steigen, Beißen oder Treten zeigen. Es kann sich in Unsicherheiten, Schreckhaftigkeit, Blockieren, in Darmproblemen, Verspannungen, Rückenproblemen bis hin zu Erkrankungen des Knochen- und Bandappartes darstellen und auch – wie heute leider immer häufiger – in Magengeschwüren und neurotischen Verhaltensweisen äußern. Klare Hinweise darauf, dass etwas grundverkehrt gelaufen ist.
Ein Pferd, dass sich wohlfühlt, dass Sicherheit in der Beziehung zu seinem Menschen findet, hat in den allermeisten Fällen schon ein ganz anderes Auge als ein Pferd, dass dauerhaft unter Stress steht, da beispielsweise die reiterlichen Anforderungen viel zu hoch sind!
Junges Pferd mit entspanntem Gesichtsausdruck und aufmerksamem aber ruhigem Auge. Immer ein auch ein Hinweis darauf, dass das Pferd in der Ausbildung die Zeit hat, die es braucht, um die gestellten Anforderungen zu verarbeiten.
Pferd gleichen Alters wie das Pferd auf dem vorherigen Foto, dass aufgrund der reiterlichen Anforderungen und der fruchteinflössenden Umgebung (großes Turnier, viele Menschen, Gerüche und Geräusche) massiv unter Strom steht. Überforderung und Angst sind auch am Auge des Pferdes deutlich zu erkennen.
Ein Pferd zu konditionieren… Ist das ein sinnvoller Weg in der Ausbildung?
„Wollen wir einem Pferd begreiflich machen, was es tun soll, und wollen wir auch, dass es dies umsetzt, dann müssen wir das am besten auf der Grundlage einer guten Beziehung und einer artspezifischen Grundlage tun….. Das ist etwas anderes, als nur auf künstiliche erzeugte „Knöpfe“ zu drücken, um eine Reaktion zu bekommen.“ (Dr. Ulrike Thiel)
Pferde sind in einem gewissen Maße in der Lage mitzudenken und bis zu einem bestimmten Grad „den Sinn einer Sache“ zu erkennen und Freude daran zu entwickeln. In der Ausbildung sollte man diese Möglichkeit nutzen und im Rahmen des Machbaren eines Pferdes auch weiterentwickeln. Dies alles muss natürlich in einem stressfreien Rahmen geschehen, damit das Pferd die Chance hat, sich auf das zu konzentrieren, was wir von ihm fordern. Wann immer Stress und Unruhe entstehen, kann sich das Pferd nicht mehr in dem notwendigen Maß auf uns konzentrieren, da ihm die Fähigkeit fehlt, das eine vom anderen zu trennen. Es hat Stress und versucht den Auslöser der Stresssituation loszuwerden. Das geschieht in Form von Flucht. Flucht heißt nicht unbedingt, dass es in wilder Panik davon stürzen wird. Flucht kann auch bedeuten, einfach nur unruhig oder unkonzentriert zu sein.
Unter dem Gesichtspunkt richtiger und falscher Wege im Reitsport, gibt es heute sehr viel, was als pferdegerecht, Stress- und traumafrei verkauft wird. Wir wollen, dass es unseren Pferden gut geht und damit gehen wir gerne auch neue und andere Wege.
Sind diese Wege im Sinne der psychischen Belastung richtig oder falsch?
Kann sich das Pferd damit wohlfühlen?
Das entscheidet sich leider meist erst, nachdem man es über einen gewissen Zeitraum ausprobiert hat. Das Ergebnis kann dann ein positives sein, dem Pferd aber auch mehr schaden, als es ihm gut tut….
Im Sinne des Pferdes?
Diese Frage stellt man sich meist nicht.
Psychologen und Veterinärmediziner haben über Tests und Versuchsreihen festgestellt, dass alle Methoden, bei denen Pferden (auch Tiere allgemein) durch reine Geräusch-, Bewegungs-, Handhaltungs- etc. Systeme etwas beigebracht wird, ausschließlich ein „ Knopfdruckgehorsam“ etabliert wird. Dabei wird vernachlässigt, dass dem Pferd das Mitdenken unmöglich gemacht wird, denn es versteht den Sinn einer Handlung oder einer geforderten Verhaltensweise nicht. Es wird einfach nur konditioniert. Beispiel: „Wenn ich stehenbleibe, kriege ich ein Leckerli.“
Sein Verhalten wird also nur automatisiert und es kann sich in das System nicht einbringen. Die individuelle Pferdepersönlichkeit bleibt bei diesen Vorgehensweisen vollkommen unberücksichtigt. Man muss sich in diesem Zusammenhang die Frage stellen, wie stressfrei ist ein Ausbildungsweg, bei dem dem Tier das Denken abgewöhnt wird?
Auch sind solche Lernmethoden nicht geeignet, einem Tier unerwünschte Verhaltensweisen abzugewöhnen. Unerwünschtes Verhalten lässt sich nur durch „Löschung“ der Alten/fehlerhaften Verhaltensweise und dem Etablieren von Alternativen schaffen. Mit einem System aus Geräusch und Belohnung schafft man nur ein Reiz- und Reaktionssystem. Das Pferd lernt nicht zu unterscheiden, was richtig und was falsch ist. Es lernt nur: Ich mache das und dafür kriege was….
Für eine Ausbildung unter dem Reiter sind solche Methoden und Systeme sicherlich wenig sinnvoll. Denn das Pferd lernt darüber nicht, sich mit Hilfen und Einwirkung des Reiters auseinanderzusetzen.
Pferde lernen sehr schnell, eine korrekte Einwirkung und Hilfengebung entsprechend umzusetzen und den „Vorschlägen“ ihres Reiters Folge zu leisten. Man wird überrascht sein, wie schnell ein junges Pferd das Angaloppieren lernt und wie schnell es begreift, wie eine Kehrtwendung funktioniert. Dabei wird der natürliche Impuls eines Pferdes etwas zu tun (z.B. mehr Bewegung durch Galoppieren, aktiver zu werden), durch den Impuls des Reiters unterstützt. So wie andere auf der Weide galoppierende Pferde den Außenreiz liefern, selbst anzugaloppieren, so liefert beim Reiten der Reiter diesen Außenreiz. Das Pferd führt den Impuls nur fort.
Wenn beide auf einander eingespielt sind, erscheint es für Außenstehende oft so, als würde der Reiter keine Hilfen erteilen, das Pferd auf das reine Denken seines Reiters reagieren. Es ist jedoch so, dass Reiter und Pferd in einem permanenten Dialog stehen und beide auf den kleinste Veränderung der Muskelanspannung oder Gewichtsverlagerung, minimale Veränderung in der Lage der Schenkel, halbe Parade reagieren können. Beide verarbeiten das Reiten also auch geistig, denken quasi gemeinsam nach und verarbeiten das getane und zu tuende gemeinsam. Sie ergänzen sich und das Pferd greift den Vorschlag seines Reiters zum Angaloppieren auf und setzt ihn um, da das Galoppieren ja unter anderem der natürlichen Bewegungslust des Pferdes entspricht.
Ein gefühlvoll einwirkender Reiter unterstützt somit die Bewegungsfreude seines Pferdes.
Richtig Reiten ist die Basis für Vertrauen!
Mit einem korrekten Sitz, bei dem der Reiter in der Bewegung des Pferdes losgelassen mitschwingt und im Schwerpunkt sitzt, ohne mit dem Oberkörper nach vorne oder nach hinten, nach links oder rechts zu schaukeln und das mit einer ruhigen und gefühlvoll einwirkenden Hand, die unabhängig vom Sitz eine elastische Verbindung zum Pferdemaul darstellt, stört der Reiter sein Pferd bei seiner Bewegungsaufgabe nicht.
Korrekter Sitz und gefühlvolle Einwirkung sind die Basis für das Vertrauen unter dem Reiter! (Foto: Katja Sutppia)
Schleichen sich jedoch Fehler in Sitz und Einwirkung ein, nehmen diese immer Einfluss auf die unterschiedlichen Körperteile des Pferdes und damit auf Haltung und Bewegungsablauf. Je nachdem, wie groß die fehlerhafte Einwirkung ist, führt es nicht nur zu Takt- und im weiteren Verlauf zu Gangfehlern, sondern auch zu Verspannungen, körperlichen Problemen und mit der Zeit zu irreparablen Schäden. Neben den körperlichen Erscheinungen haben reiterliche Fehler natürlich auch Einfluss auf die psychische Verfassung des Pferdes.
Die Einwirkung auf das empfindliche Pferdemaul sollte immer sehr gefühlvoll erfolgen. Ist die Nase an der Senkrechten, die Verbindung konstant und federnd, Hilfen und Sitz korrekt, fühlt sich das Pferd wohl. Es ist innerlich wie äußerlich losgelassen.
Die Nase dauerhaft hinter der Senkrechten, eine absolute Aufrichtung, eine rückwärtswirkende und harte Hand und ein nach hinten verlagerter Oberkörper – wie man es heute allenthalben sieht – schränken nicht nur die Bewegungsmöglichkeiten ein, machen übermäßigen Druck auf das Pferdemaul, sondern sie stören auch die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd.
Es kommt zu Missverständnissen. Viele Pferde haben in solchen Situationen Angst. Angst vor grober Einwirkung, eventuell auftretender Ungerechtigkeit oder auch Angst vor dem Schmerz. Diese Angst geht mit einem Vertrauensverlust einher. Das Pferd wird unsicher. Reiter und Pferd „reden aneinander vorbei“.
Viele Pferde werden in solchen Situation oft hektisch, sind unkonzentriert und reagieren auf alles, nur nicht mehr auf ihren Reiter.
Wenn aus einer solchen Situation eine negative Spirale wird, wird für das Pferd das Reiten schon zu einer furchterregenden Angelegenheit bevor der Reiter überhaupt aufgestiegen ist. Beim Putzen tut der verspannte Rücken weh, die Pferde zucken und weichen mit dem Rücken nach unten aus. Wenn der Reiter mit dem Sattel kommt, werden Pferde mit schlechten Erfahrungen oft schon unruhig, manche äppeln übermäßig viel. Beim Nachgurten weichen sie aus, sind unruhig, manche treten sogar. Das sind Hinweise auf eine viel zu hohe psychische und physische Belastung. Die daraus nicht selten folgenden Widersetzlichkeiten sind immer Symptome dafür, dass die Dinge einheitlich in eine falsche Richtung laufen. Es ist dann an der Zeit, nach Ursachen zu forschen und nach Lösungen zu suchen, denn auf einer solchen Basis ist die Beziehung zwischen Reiter und Pferd dauerhaft gestört.
Auch für gefühlvoll einwirkende Reiter ist ein Pferd, das schlechte Erfahrungen gemacht hat eine Herausforderung. Er muss dafür sorgen, das Pferd beim Reiten nicht mehr zu stören und unkontrollierte Bewegungen und Verspannungen durch einen sehr elastischen Sitz aufzufangen. Das Pferd muss erst wieder lernen, sich auf den Reiter/Menschen einzulassen und erkennen, dass es keine Angst zu haben braucht und das es sich auf den Menschen auf seinem Rücken einlassen kann.
In allen Stresssituationen hilft dem Pferd die Ruhe von Reiter oder Besitzer. Unsere Unruhe überträgt sich genauso auf das Pferd, wie wenn wir uns etwas ärgern oder gereitzt sind. Pferde sind hochsensibel und sie finden in uns Sicherheit und das Gefühl beschützt zu sein oder wir sind ein Grund für Angst und Unsicherheit.
Viel zu Loben, Vertrauen zu schaffen und eine gut funktionierende Partnerschaft aufzubauen, sind der beste Weg, dass das Pferd bei einer korrekten Ausbildung und einem gefühlvoll einwirkenden Reiter bis in ein hohes Alter gesund bleiben kann! Die Pferde danken uns das mit Zuneigung! Sie danken uns das auch mit Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft und mit einem entsprechend handelbaren Verhalten auch in gefährlichen Situationen.
Wir freuen uns über Anregungen und Kommentare zu unseren Artikeln und Post!
Vielen Dank im Voraus
In den letzten Tagen haben uns einige Mails und Kurzvideos von Reitern erreicht, deren Pferde massive Rückenprobleme haben und deren Pferde unter dem Reiter auf den Videos lahm waren.
Auf meine Frage an eine verzweifelte Besitzerin, ob denn keinem aufgefallen sei, dass das Pferd nicht faul, sondern LAHM ist, meinte sie, der Reitlehrer hätte ihr gesagt, sie solle darüber hinweg reiten. Das Pferd müsse sich erst einlaufen. Nach einiger Zeit sei es dann auch besser. Die Stute wäre nicht mehr „stöckerich“ und nicht mehr ganz so faul!
Wann immer ein Pferd zu Beginn des Reitens hölzern geht, hat es massive Probleme – meist Rückenprobleme. Es hat Schmerzen und diese sind nicht unerheblich. Ein Pferd muss vom ersten Moment an fleißig vorwärts gehen ohne zu eilen und der erste Trabtritt muss taktrein sein.
Leider wird dann noch immer von Tierärzten einfach nur gespritzt und das Pferd bewegt sich erst einmal wieder etwas besser! Das ist aber nicht die Lösung! Damit bekämpft man nicht die Ursache, sondern nur das Symptom! Man sollte ganz konsequent nach den Ursachen suchen!
Passt der Sattel? Steht das Pferd korrekt/ist es richtig beschlagen? Mache ich reiterlich etwas falsch? Wie ist mein Sitz? Meine Einwirkung? Das Zügelmaß?
So wichtig ist das richtige Zügelmaß!!!
Der Fehler beginnt meist schon im Schritt! Heute haben die meisten Reiter ihre Zügel viel zu kurz und das schon im Schritt. Wenn schon in der Lösungsphase oder während des ersten Schrittreitens zu Beginn des Trainings oder der Reitestunde der Zügel so kurz ist wie auf dem folgenden Foto, dann ist das schon grundlegend falsch und eine Ursache für Rückenprobleme.
Foto: Katja Stuppia
Der Zügel auf diesem Foto ist VIEL zu kurz.
Ein solches Zügelmaß führt mit der Zeit immer zu Rückenprobleme. Das Pferd kann den Rücken nicht hergeben. Das führt zu Verspannungen.
Foto: Katja Stuppia
Der Zügel sollte mindestens diese Länge haben, so dass das Pferd den Rücken heben kann und sich vorwärts-abwärts dehnen kann.
Wichtig ist, dass eine Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul vorhanden ist. Wenn der Zügel bei dieser Länge durchhängt, dann stimmt etwas nicht. Meist sind Verspannungen der Grund, dass das Pferd mit der Nase nicht vorkommt und das Gebiss nicht annimmt!
Foto: Katja Stuppia
Zügel aus der Hand kauen lassen bis zur Schnalle macht den Rücken richtig locker!
In jeder Reitstunde sollte man im Schritt drei bis viermal Zügel aus der Hand kauen lassen bis zur Schnalle reiten und das 1-2 lange Seiten hintereinander. Das macht den Rücken locker und die Pferde schnauben zufrieden ab.
Das gleiche gilt für den Trab und den Galopp. Wenn man es sich zum Grundsatz macht, dass nach jeder Lektionenfolge, nach jeder Versammlung ein Zügel aus der Hand kauen lassen folgt und die Pferde dabei das Gebiss annehmen und sich davon abstoßen, Sitz- und Einwirkung korrekt sind, dann entstehen Rückenprobleme nicht!
Bei Fragen und Sorgen, einfach eine Mail schicken! Wir helfen, wenn wir können!
Heute ist ein besonderer Tag!
Paul Stecken wird genau 100 Jahre alt und die H.Dv.12/1912 wird heute 104 Jahre alt. Irgendwie sollte es wohl so sein, dass die Heeresdienstvorschrift 1912, der Vorläufer der heute noch gültigen Version von 1937 und Paul Stecken am gleichen Tag geboren sind.
Herr Stecken ist der letzte Große Alte, der unsere Reitauffassung – die überlieferten Grundsätze der Ausbildung, wie er sie nennt – noch mit aller Konsequenz vertritt. Das hat er mit seinem kleinen Buch „Bemerkungen und Zusammenhänge“ (FN-Verlag, 2016) ganz deutlich beschrieben. Viele Tausend Menschen haben dieses Buch mittlerweile gekauft und gelesen. „Es ist ein Dokument“, wie er es so schmunzelnd formuliert. Das letzte, was sich noch absolut an unserer Reitkunst orientiert.
Wer Herrn Stecken kennt, der wird seinen Charm, seinen Esprit, seinen schnellen Geist und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu formulieren und unauffällige Seitenhiebe zu verfassen genauso lieben wie ich. Seit 10 Jahren gibt er mir schon die Möglichkeit, sein Wissen aufzusaugen.
Ich weiß nicht, wie viele Gespräche und Telefonate wir in dieser Zeit geführt haben, wie viel gedeckten Apfelkuchen mit Sahne und Sachertorte wir in der Zeit zusammen gegessen haben. Es sind die besten Momente in meinem Reiterleben. Wie oft haben wir auch meine Ritte besprochen. Dann hatte er ein Video und hat immer so nett auf meine Fehler hingewiesen. Mal sagte er: „Das lockere Handgelenk ist sehr wichtig!“ Das war die nette Hinweis darauf, dass mein Handgelenk in einem Moment einer Lektion eben nicht locker war mit der Konsequenz, dass auch Halbe Paraden nicht so gefühlvoll gegeben werden konnten, so, dass sie für den Betrachter fast unsichtbar gewesen wären.
War die Nase mal nicht an der Senkrechten, dann luckte er über seine Brille und meinte schmunzelnd: „Ein Vorlassen des Halses muss immer gestattet werden!“ An so viele Dinge erinnere ich mich gerade heute und ich hoffe, dass mir und uns allen dieser einzigartigen Mensch noch lange lange erhalten und gewogen bleiben wird!
Hiermit möchte ich einem wunderbaren Menschen dafür danken, dass ich einer der Menschen sein darf, die noch Raum in seinem noch immer mehr als ausgefüllten Leben haben.
Ich wünsche ihm noch viele zufriedene Jahre!
An sich gibt es ja nichts Neues in der Reiterei zu erfinden, sondern nur Bewährtes zu bewahren. Wenn man aber „interessiert“ die heutigen Fachbücher und Magazine liest und die endlosen Massen an Videos anschaut, wird man verwundert sein, wie viel geniale Kreationen es allenthalben so gibt.
Die Frage ist nur: Braucht man das oder schafft es nur weitere Verwirrung …?
In dem folgenden Artikel haben wir einige kreative Formulierungen ausgewählt und versucht, diese richtig zu interpretieren.
Das war gar nicht mal so einfach 🙂
Begriffe – Begriffe ….
General a. D. Horst Niemack hat zu Lebzeiten einmal etwas ganz Zutreffendes über die Ausbildung des Pferdes gesagt: „Es gibt nichts Neues zu erfinden, nur Bewährtes zu bewahren.“
- Biomechanische Abläufe sind seit Jahrhunderten bekannt und haben sich nicht verändert, der Muskelaufbau eines Pferdes hat sich nicht verändert und er lässt sich nicht beschleunigen. Muskeln wachsen seit Jahrtausenden nur in Millimeter-Schritten. Auch das wird sich nicht ändern.
- Die Pferde lernen in der gleichen Geschwindigkeit wie früher.
- Sie sind nicht belastbarer als früher.
- Sie brauchen den gleichen vorsichtigen und bedachten Umgang wie früher.
Nur die Zucht hat von Charakter und Gebäude vieles bewegt. Die Pferde sind gutmütig, leistungsbereit, haben ein für das Reiten bestens geeignetes Gebäude, sind sehr rittig, haben traumhafte Bewegungen und ein gewaltiges Sprungvermögen.
Diese Veränderungen scheinen die Reiterwelt offensichtlich dazu zu verleiten, auch neue Begriffe zu entwickeln.
Diese Begriffe jedoch schaffen in vielen Fällen nur Verwirrung!
„ der Kopf-Hals-Winkel muss möglichst groß sein…“
BU: Misst man da wohl den Kopf-Hals-Winkel?
Der Kopf-Hals-Winkel. Da geht das Leid schon los. Wo ist der denn um Himmelswillen? Misst man da vom Backenknochen bis zum Hals? Oder ist damit die Ganasche gemeint?
Wie kann man ausmessen, dass er ziemlich groß ist? Soll er 90° haben oder weniger? Braucht man jetzt ein Geodreieck, um einschätzen zu können, wann er richtig ist?
Dann wiederum sagt ein bekannter deutscher Offizieller: „Ein bisschen hinter der Senkrechten macht nichts!“ Muss dann der Kopf-Hals-Winkel doch nicht so groß sein? Wie klein ist er denn dann?
Warum bleibt man nicht bei der richtigen Formulierung: „Die Nase gehört an die Senkrechte“. Damit ist doch alles gesagt.
Die Anlehnung muss WEICH / FEIN sein!
BU: Ist das jetzt eine WEICHE/FEINE Verbindung oder hängt der Zügel einfach durch, da die Anlehnung nicht vorhanden ist?
Ist FEIN oder in den aktuellen Richtlinien Reiten und Fahren auch als WEICH bezeichnet die neudeutsche Übersetzung für konstante Anlehnung oder eine federnde oder heißt es einfach nur, dass man als Reiter vorsichtig sein soll, dass man keine grobe und rückwärtswirkende Hand hat?
Wenn dem so ist, kann man das einfach klar auf den Punkt bringen! Punkt!
Die richtige und falsche Kopf-Hals-Haltung
BU: ist das jetzt die richtige Kopf-Hals-Haltung oder würden wir das eher – so wie es richtig ausgedrückt ist als absolute Aufrichtung, also eine von Hand herbei geführte Aufrichtung – bezeichnen?
Was immer das ist? Meint man damit eine korrekte relative Aufrichtung, bei der das Genick der höchste Punkt ist oder ist damit die fehlerhafte absolute Aufrichtung gemeint, bei der die Aufrichtung von Hand herbeigeführt wurde, der Rücken nicht hergeben und der Schwung aus der Hinterhand nicht mehr sichergestellt ist? Oder ist das eine weitere Beschreibung dafür, dass die Nase hinter der Senkrechten ist oder dahin kommen darf?
Der Naturgalopp
Ist das der Arbeitsgalopp? Fällt das Pferd beim Galoppieren mit hoch gezogenem Kopf völlig auseinander? Oder meint man damit einen Galopp, den die Pferde auf der Weide zeigen?
BU: Naturgalopp?
Bei der noch sehr jungen Reiterin funktioniert das Zusammenwirken der Hilfen noch nicht. Das Pferd hebt sich heraus. Es springt nicht korrekt durch, gibt den Rücken nicht her.
Wenn sich Naturgalopp dadurch auszeichnen sollte, dass Pferde irgendwie auseinander gefallen in der Reitbahn umher galoppieren, dann haben wir es künftig mit allem sehr viel einfacher. Wir schleudern mit unseren Pferden irgendwie über den Reitplatz und wenn sie nicht allzu offensichtlich humpeln, da sie vollkommen verspannt sind, ist alles gut?!
Der Grundschwung
BU: Zeigt das Pferd im Trab auf der Weide seinen Grundschwung?
Was damit gemeint ist, ist nicht ersichtlich. Vermutlich geht es um den Bewegungsablauf im Arbeitstrab.
Es könnte aber genauso gut sein, dass man seinem Pferd beim Traben auf der Weide zuschaut. Der sich dabei ergebende mehr oder weniger stark ausgeprägte schwungvolle Bewegungsablauf, der auch beim freilaufenden Pferd nur aus dem unverspannten Rücken seine Entfaltung findet, ist der Grundschwung? Ein Bewegungsablauf, der zwar nicht ergiebig (also nicht heraus geritten) ist, jedoch aus dem innerlich und äußerlich losgelassenen Pferd kommt?
Taktstörungen
Wenn man das Wort Störung nimmt, könnte man jetzt sagen: Eine Störung ist etwas, was von außen kommt und somit etwas behindert, auf das man keinen oder nur wenig Einfluss hat. Dann ist der Reiter ab heute glücklicherweise nicht mehr daran schuld, wenn das Pferd so verspannt ist, das der reine Takt nicht mehr gegeben ist. Das wird nämlich im Allgemeinen hervorgerufen durch fehlerhafte reiterliche Einwirkung, die zu Verspannungen führt. Früher nannte man es Taktfehler oder im weiter fortgeschrittenen Stadium Gangfehler.
Es waren somit keine Störungen durch widrige Umstände, sondern schlicht und ergreifend reiterliche Fehler. Das ist heute auch noch so, aber die Störung hört sich besser an … oder?
Übersetzt man es korrekt, würde man Taktstörungen ausschließlich auf Fehler in Lektionen beziehen, wenn das Pferd beispielsweise in Piaffe oder Passage nicht alle Beine in der gleichen Höhe hebt, ein Bein mehr hochzieht als das andere oder wenn das Pferd in der Pirouette bei einem oder höchstens zwei Sprüngen in den Viertakt verfällt. Das heißt, Taktstörungen reduzieren sich ausschließlich auf einen nicht sicher geregelten Bewegungsablauf innerhalb einer Lektion.
Taktfehler beziehen sich immer auf die Grundgangart. Somit ist ein sich im Schritt passartig bewegendes Pferd nicht von Taktstörungen verfolgt, sondern es zeigt schlicht Takt- oder gar Gangfehler. Diese sind klare Reiterfehler, denn das Pferd ist nicht losgelassen!
Balancestörung
Balancestörungen kann man vermutlich mit: „Das Pferd ist nicht im Gleichgewicht“ übersetzen? Es könnte aber auch etwas anderes heißen. Wäre das nicht sehr einfach und vor allem für jedermann eingängig… wie es das über Jahrhunderte war ….
Innen Annehmen und Nachgeben
Handelt es sich hierbei um die so wichtigen Halben Paraden? Nun, dann ist das auf jeden Fall falsch, denn diese werden am äußeren Zügel gegeben und dienen der Genickkontrolle, der Hinterhandkontrolle, dem Tempowechsel und dem Richtungswechsel und zum Vorbereiten aller neuen Lektionen. Darüber hinaus braucht man sie für alle versammelnden Lektionen, um das Hinterbein darüber zu einem noch aktiveren Abfußen zu veranlassen.
Wenn man Innen annehmen und nachgeben muss, blockiert man damit das innere Hinterbein und die innere Schulter am Vortritt.
Man muss natürlich überlegen, warum es sinnvoll ist, sein Pferd ständig zu behindern? Wenn man entscheidet, dass das nicht sinnvoll ist, kann man das Annehmen und Nachgeben Innen auch einfach unterlassen.
Aufwärtsparade
„Aufwärtsparaden werden dann gegeben, wenn das Pferd mit der Nase hinter die Senkrechte kommt und sich einrollt“. So die Aussage eines namhaften Ausbilders. Mit diesem reiterlichen Unsinn tut man dem Pferd nur im Maul weh.
Mit einer sogenannten Aufwärtsparade löst man auch das Problem nicht, aber man hat endlich mal wieder was mit der Hand gemacht. Die ist ja sonst ziemlich nutzlos, wenn man ihr nur die Aufgabe überträgt, die Egon von Neindorff in seinem Buch Die reine Lehre der klassischen Reitkunst ihr zuschrieb: „Die Hand fängt nur auf, sie hält niemals zurück.“
Wenn sich Pferde einrollen oder auch verkriechen, dann liegt es daran, dass die Hinterhand nicht ausreichend aktiv ist, der Rücken nicht zum Schwingen kommt und die Pferde das Gebiss nicht annehmen. Das liegt an einer fehlerhaften Einwirkung und meist auch an einem fehlerhaften Sitz. Ein solches Problem hat man mit der Hand in hunderten von Jahren nicht lösen können. Man wird es auch zukünftig nicht schaffen.
Mit einer sogenannten Aufwärtsparade erreicht man nur, dass das Pferd Angst vor der Hand bekommt und bei dem mehr oder weniger heftigen Zügelanzug unsicher und vermutlich auch erschrocken den Kopf nach oben zieht, um sich dann wieder nach unten vor der Brust zu verkriechen. Wenn sich ein Pferd einrollt, muss man es fleißig vorwärts reiten, damit das Hinterbein wieder durchtritt und das Pferd lernt, das Gebiss mit einer entsprechenden Dehnung des Hals anzunehmen
Die Aufwärtsparade ist somit ein kompletter reiterlicher Unsinn und man sollte sie so schnell vergessen, wie man davon gehört hat!
Situative Unsicherheit oder dysfunktionale Spannung im Bewegungsablauf
Hmm. Diese wissenschaftliche Ausführung steht in dem Kriterienkatalog „Beobachtungen von Reiter und Pferd“ für das Vorgehen von Richtern auf dem Abreiteplatz. Was damit gemeint ist, lässt sich so einfach nicht sagen.
Es ist davon auszugehen, dass damit gemeint ist, dass das Pferd aufgrund grober reiterlicher Einwirkungen vollkommen verkrampft mit nach oben gezogenen Vorderbeinen durch die Diagonale strampelt oder sich durch den zu kurzen Zügel verkrampft einrollen muss?
BU: Ob dieses Pferd wohl an einer dysfunktionalen Spannung leidet?
Würde heute noch die alte Weisheit gelten: „Ein Vorlassen des Halses muss immer gestattet werden“, dann würden wir nicht über dysfunktionale Spannungen im Bewegungsablauf sprechen müssen, denn dann würden die Pferde nicht verspannt und exaltiert traben und die Losgelassenheit des Pferdes würde wieder ihre wahre Bedeutung erhalten:
Sie steht am Anfang und am Ende. Ohne ehrliche Losgelassenheit kann reelle Durchlässigkeit und damit kein langfristig gesundes Pferd.
Was könnte das Leben so einfach sein….
Vereinzelt extrem tiefe Kopfposition in Verbindung mit enger Kopf Hals Haltung
Auch diese Ausführung konnte in dem Kriterienkatalog für das pferdegerechte Reiten auf Abreiteplätzen gefunden werden. Ist hier der Begriff Rollkur oder der missglückte Kompromiss des LDR (Long deep round), mit dem Zusatz: „…auf dem Abreiteplatz 10 Minuten oder auch etwas länger …“ gemeint, um wieder einmal eine neue Formulierung zu kreieren oder möchte man dieses böse Wort, dass für tierquälerisches Verhalten steht nicht mehr so gerne in den Mund nehmen?
BU: Ist das jetzt Rollkur oder LDR oder eine vereinzelt extrem tiefe Kopfposition in Verbindung mit einer engen Kopf-Hals-Haltung? Die Reiterin auf dem Foto praktizierte dies jedoch nicht nur „vereinzelt“… .
Mit allen diesen Aussagen jedoch schafft man Missverständnisse statt Klarheit.
Ich denke oft darüber nach, was mit diesen kreativen Formulierungen erreicht werden soll. Wollen wir unseren Betrachtungen einen wissenschaftlichen Anstrich geben oder wollen wir Unworte gerne vermeiden?
Vielleicht wollen wir uns auch einfach nur der heutigen Zeit anpassen, die geprägt ist von vorsichtigen Formulierungen, um Fehler nicht klar zuschreiben zu müssen, damit man nichts auf den Punkt bringen muss, mit dem man das Gegenüber in Erklärungsnot für Fehlverhalten bringen könnte.
Mit dieser blumigen Sprache erreichen wir immer mehr Unsicherheit und Platz für Spekulationen. Kaum einer weiß noch, was richtig und was falsch ist. Für das Pferd ist die Konsequenz allerdings immer gleich und immer einfach. Es zahlt immer den gleichen hohen Preis: Nämlich den seiner Gesundheit…
Und das lässt sich dann auch nicht mehr schön verpacken!
Ich bin ja immer wieder überrascht über die unterschiedlichen Realitäten, die es im Reitsport gibt…. Manch einer/eine scheint auch noch an das zu glauben, was er/sie so erzählt. Eine Dame mit einem ganzen Schrank voll Pferden (davon die Hälfte kaputt geritten) stand in meiner Nähe am Reitplatz und schaute ihrem Bereiter beim Reiten zu. Da Reiter und Besitzer ja gerne über ihre Pferde berichten, hatte auch die Dame das dringende Bedürfnis mit ihre Überzeugungen und Erkenntnisse darzubringen. Wer mich kennt weiß, dass ich in solchen Momenten „sehr“ interessiert zuhöre …. und mich dann bei rhetorischen Fragen im Allgemeinen mit dem Satz: „Wissen Sie, ich bin da nicht so im Thema!“ äußere.
Die Dame berichtete wie folgt: “ Wissen Sie, wir haben die Pferde ja gerne ein bisschen enger im Hals. Also das mit dieser Nase an der Senkrechten wird ja im Allgemeinen überbewertet. In der Ausbildung gibt es so viele Wege, die zum Ziel führen und es ist ja auch Ansichtssache, wie man ein Pferd reitet. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Sportpferde mit diesem langen Zügel (Hinweis von mir, gemeint war: Nase an der Senkrechten…) ja überhaupt nicht zurecht kommen. Sportpferde und Freizeitpferde kann man nicht über einen Kamm scheren. Unsere Sportpferde sind viel sensibler und brauchen auch eine starke Hand (Einwurf von mir: Aha ?????).“
Darauf die Dame weiter: „Reiten Sie auch?“ Ich: „Ja“. Die Dame: „Freizeitreiter?“, Ich: „Ja“. Die Dame: „Soso, was reiten Sie denn so?“ Antwort von mir: „Ich falle beim Leichttraben meistens nicht runter!“ (Hinweis hier: Ich bin einmal beim Einreiten im hohen Bogen von meinem Jungen runter gesegelt und so ist die Ausführung „…falle meistens nicht runter…“ ja mehr als richtig).
Diese Information schien die Dame zu einem wahren Höhenflug zu animieren.
Die Dame:“ Es gibt ja Leute, die glauben und vertreten mit aller Überzeugung, dass der Zügel lang sein muss, damit die Pferde sich loslassen können. Auch dieser Begriff Loslassen ist ja so eine Sache. Man muss das immer von allen Seiten betrachten. Was ist denn überhaupt Losgelassenheit? Woran will man das denn überhaupt erkennen und außerdem, wenn man im Sport erfolgreich sein will, dann müssen die Pferde auch ein bisschen unter Spannung stehen…..!“
Während die Dame das mit aller Inbrunst erklärte, ausschmückte und mir im Detail erläuterte, wurde das Pferd auf dem Platz, das gerne ein bisschen enger geritten wird, immer widersetzlicher, denn die Verspannungen waren dann doch so massiv, dass der Schritt passartig, das Pferd im Trab zügellahm war und dem Profi im Galopp von der Fahne ging.
Die Dame darauf: „Sehen Sie, das meine ich! Der braucht eine starke Hand! Das kann unsere Tochter noch gar nicht leisten. Da muss der Ausbilder drauf und ab und zu einfach klären, wer das Sagen hat.
Wir kaufen ja regelmäßig junge Pferde und bilden diese aus. In den letzten Jahren hatten wir leider nicht so viel Glück. Ständig ist was. Die Pferde sind ja heute so empfindlich. Der eine steht mit Fesselträgerschaden, ein anderer hat schon das zweite Mal Probleme mit den Sehnen und mein eigener hat ja immer wieder Rückenentzündungen. Also die Zucht heute… Es ist ja schon schwierig, da überhaupt noch ein Pferd gesund zu erhalten.“
Mittlerweile war ich mehr als aufgebracht darüber, wie sehr das arme Pferd traktiert wurde und meinte, ob es denn nicht besser wäre, den Zügel länger zu lassen und den Hals vorzulassen, damit sich das Pferd etwas entspannen könne und nicht ganz so viel Stress hätte…
Daraufhin die Dame: „Na, wo haben Sie denn diese Weisheiten her?“
Meine Antwort: „Aus 300 Jahren Fachliteratur, aus meinen Büchern, meinen internationalen Veröffentlichungen und aus der Pferdefachzeitschrift, die ich als Chefredakteurin verantworte… ach ja und aus 44 Jahren Reiten und jahrelangem Training bei unserem früheren Bundestrainer!“
Daraufhin bin ich gegangen: Es war für alle gesünder…..
So reitet man ein dreijähriges Pferd?!
Als allererstes: Ein dreijähriges Pferd – auch wenn das überall mit Überzeugung vertreten wird – sollte man überhaupt nicht reiten! Für was auch? Es ist noch ein Baby.
Bevor jetzt alle auf die Barrikaden gehen, ist es sinnvoll über diese Aussage einmal in der Tiefe nachzudenken!
Gehen wir einfach einmal 50-60 Jahre zurück. Da wurden dreijährige Pferde überhaupt nicht geritten und das tat man nicht, weil die Pferde vor 50-60 Jahre noch anderes funktioniert haben oder ein anderes Skelett hatten, sondern man tat das nicht , da die jungen Pferde einfach noch zu unfertig waren. Knochen und Gelenke noch in der Entwicklung, die Muskulatur noch unterentwickelt und die Pferde massiv im Wachstum sind. Die logische Überlegung dahinter: Wenn ich später anfange, dann bleibt es länger gesund, da alles schon mehr gefestigt ist. Heute weiß man das alles besser?
Da schreiben Leute über 3,5 jährige Pferde die bei jedem Reiten klemmen. Dann ist es wohl zu viel und der Reiter macht (zu viel) falsch. Warum stellt man ein so junges Pferd dann nicht einfach wieder oder noch ein halbes Jahr länger auf die Weide. Vielleicht ist es nicht nur für den Körper, sondern auch für den Kopf zu viel….
Da reden Leute beim vierjährigen Pferd über Außengalopp und andere haben den vier-fünf-jährigen schon anpiaffiert. Ist das alles noch richtig? Wenn sich diese Äußerungen dann wenigstens auf die Bereiche reduzieren würden, in denen die „Profis“ ihr Geld verdienen müssen, da Kunden es fordern oder weil sie einfach irgendwie ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Dann kann ich das zwar noch immer nicht akzeptieren, aber noch irgendwie verstehen. Irgendwie muss der Kühlschrank gefüllt werden und die Miete bezahlt….
Man hört das aber vielfach von Menschen, die ihre Pferde nur für sich in der Freizeit reiten. Freizeit heißt für mich auch, wenn jemand irgendwo auf einem ländlichen Turnier herumreitet und sein Glück in einer A- oder L-Dressur versucht.
Warum muss also alles so schnell gehen? Und warum lässt sich kaum einer mehr Zeit?
Das Olympia-Pferd Stephan der Schweizer Reiterin Marianne Fankhauser-Gossweiler, die in den Jahren 64-68 eine der erfolgreichsten Reiterinnen weltweit war, ging seine erste Pirouette mit 13 Jahren… Dafür lief er dann mit 29 Jahren immer noch…..
Für mich ist es kein Zeichen für reiterliches Können, wenn jemand sein Pferd in jungen Jahren zu wie auch immer geartete Lektionen abrichtet. Reiterliches Können zeichnet sich dadurch aus, dass sich Menschen Zeit lassen und ihre Wünsche und Ziele den Möglichkeiten ihres Pferdes anpassen und vor allem auch begreifen, wo die Grenzen ihrer Pferde sind!
Die Qualität eines Reiters macht sich nicht durch den aufwendigen Trab eines Pferdes in der Diagonale bemerkbar oder durch die Zusammengezupfte hoppelnde Piaffe.
Qualität zeiget sich in der Losgelassenheit und Durchlässigkeit, in der Freude an der Bewegung und daran, dass sich Lektionen spielerisch und ohne Widerstand reiten lassen.
Widerstand heißt nämlich nicht, dass das Pferd keine Lust hat, sondern: ES LÄUFT ETWAS FALSCH!
Klickt man sich durch die unterschiedlichen Seiten und Angebote in der Reiterei, dann sieht man, dass jeden Tag neue Methoden und Auffassungen auf den Markt kommen und dass sich zu jeder Methode innerhalb kürzester Zeit viele Anhänger finden. Ist das alles so richtig? Hier ein Artikel zu dem Thema: